Wenn der Olympiapark so gebaut worden wäre, wie bei der Bewerbung eingereicht, dann sähe München heute anders aus.
Als am 10.02.1966 die Stadt München ihre Bewerbungsunterlagen für die XX. Olympischen Spiele an das IOC übermittelte und diese am 25.04.1966 in Rom vorstellte, versprach der damalige OB Dr. Jochen Vogel „Olympische Spiele der kurzen Wege“. Eine Ausstellung unter dem Thema „Olympische Spiele im Grünen“ zeigte die bereits bestehenden und die geplanten Anlagen. Auf dem Oberwiesenfeld sollte ein Olympisches Dorf mit Rundbauten und freistehenden Hochhäusern entstehen, während das Stadion und zwei hexagonförmigen Hallen auf einer riesigen Betonfläche über den Mittleren Ring ragen. Den Olympiasee sucht man vergebens – die Idee, den Nymphenburger Kanal aufzustauen, ist ja auch verwegen gewesen.
Dieser erste Plan des Oberwiesenfelds im Maßstab 1:5000 vom 24.März 1966 ist noch im Original erhalten. Er reicht von nördlich der Moosacher Straße (wo ein Bahnhof entstehen sollte) bis zur Ackermannstraße im Süden. Im Westen beginnt er am Dantestadion und östlich wird das Olympiagelände auch im ersten Entwurf schon von der Lerchenauerstraße begrenzt.
Eine Kopie des Plans kann hier heruntergeladen werden. Auf Wunsch kann auch ein Scan des 78x64cm großen Plans erstellt werden. Bitte beachten Sie aber, dass jegliche kommerzielle Nutzung oder eine Veröffentlichung unserer Zustimmung bedarf.
Auch wenn das Gelände sicherlich auch sein Reize hat, können wir froh sein, dass München am 01.02.1967 dann doch noch einen Ideen- und Bauwettbewerb für das Gelände ausgeschrieben hat. Eine Jury unter Leitung von Prof. Eiermann vergab Preisgelder von 100.000 Mark für den ersten Platz und jeweils 20.000 Mark weniger für die Plätze zwei bis fünf.
Gewonnen hat der Entwurf des Architekturbüros Behnisch + Partner aus Stuttgart vor Klaus Nickel, Timm Orth und Anke Marg aus Hamburg sowie Erwin Heinle und Robert Wischer aus Stuttgart. Die Entwürfe sind in der Olympiadokumentation abgebildet.
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