Der Grundstein für die Bauten der XX. Olympischen Spiele wurde am 14.Juli 1969 gesetzt. Heute ist er nicht mehr da. Vier Bauarbeiter aus vier Ländern trugen den Grundstein damals zu dem Platz, auf dem er eingemauert wurde – dem heutigen Coubertinplatz.
Neben dem Datum der Grundsteinlegung wurden folgende Worte in den Stein graviert: „GRUNDSTEIN DER BAUTEN FÜR DIE SPIELE DER XX. OLYMPIADE 1972 IN MÜNCHEN“
Zusammen mit ihm wurde noch eine Urkunde eingemauert. Die Jugend der Welt möge in den Bauten einen würdigen Rahmen für die Spiele des Friedens im Herzen Eurpoas finden, heißt es da.
Unterzeichnet wurde die Urkunde unter anderem vom damaligen Bundesfinanzminister Franz-Josef Strauß, dem Münchner Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel, dem Präsidenten des Organisationskommitees Willi Daume, sowie dem ältesten Polier und dem jüngsten Lehrling der Bauarbeiter.
Kommt man heute an die Stelle, an der der Grundstein eingesetzt wurde, sieht man nur noch Asphalt und eine kleine Plakette aus Metall. Der Grundstein selbst ist nicht mehr da.
Um die Plakette herum kann man deutlich Spuren einer Asphaltsäge erkennen, mit der der Grundstein aus dem Boden gesägt wurde. Aber es waren keine Diebe am Werk. Der Grundstein wurde über Jahrzehnte von tausenden Fußballfans des FC Bayern, des TSV 1860, von Open-Air-Konzertbesuchern, von Spaziergängern und Touristen aus aller Welt „zertrampelt“. Vermutlich aus diesem Grund wurde er schon vor einigen Jahren versetzt. Er liegt nun wenige Meter entfernt, auf der ersten Ebene der „Wall of Fame“, auf der die Olympiasieger von 1972 verewigt sind. Mitgenommen sieht er aus, der Grundstein der schönen Olympiabauten von 1972. Die Schrift verblasst und ohne Kontrast auf der ergrauten Platte. Diese gebrochen und an einigen Stellen vermutlich mit Epoxidharz geflickt. Gut, dass man ihn gerettet und bei den Siegern einen würdigen Platz gegeben hat.