Medaillen

Etwas über 1.100 Medaillen wurden für die Olympischen Spiele 1972 geprägt. FunFact: die Goldmedaille besteht aus Silber. Jede Medaille hat einen Durchmesser von 6,6 cm und eine Dicke von 4,5 mm. Die Goldmedaille liegt 175 Gramm gut spürbar und wertig in der Hand. Wie schon geschrieben, besteht die Goldmedaille eigentlich aus Silber und ist lediglich mit 6 Gramm Gold überzogen.

364 Gold-, 364 Silber- und 381 Bronzemedaillen wurden für die Spiele in München von der Bayerischen Münzprägeanstalt hergestellt. Das sind ein paar mehr, als es Gewinner gab. Notwendig ist das, weil es immer wieder Wettkämpfer gibt, die mit gleichen Weiten oder Zeiten auf dem selben Treppchen stehen. Daher wurde ein gewisser Überschuss produziert, insgesamt angeblich rund 400 Stück. Was nach den Spielen tatsächlich übrig blieb, wurde eingeschmolzen. Mit ganz wenigen Ausnahmen. Der Bund, der Freistaat Bayern und die Stadt München erhielten je einen Satz der Medaillen. Ebenso wenige, ausgewählte Museen, darunter das Münchner Stadtmuseeum. Leider sind die Medaillen dort nicht in einer Ausstellung zu sehen.

Auf der Vorderseite ist – wie immer – die Siegesgöttin Victoria zusehen. Seit 1928 blieb das Motiv unverändert – bis einschließlich Sydney 2000. Erst 2004 in Athen wurden die Medaillen umgestaltet, Victoria blieb aber das Motiv der Vorderseite. Sie steht neuerdings in einem Stadionrund.

Die Medaillen von 1972 durften jedoch erstmals eine andere Kehrseite zeigen. Bis 1968 war dort ein nackter Sieger zu sehen, der von ebenfalls nackten Fans auf Schultern getragen wird. Die Münchner Medaillen zeigen mit Kastor und Pollux hingegen zwei Jünglinge aus der alten griechischen Sagenwelt. Das Motiv soll Freundschaft symbolisieren und wurde von Professor Gerhard Marcks gestaltet.

Zu kaufen gibt es olympische Medaillen natürlich nicht. Nur selten werden diese versteigert, meist aus dem Nachlass nach dem Tod eines Sportlers. Unter anderem bei Agon Sportauktionen kommen immer wieder mal einzelne Exemplare unter den Hammer. Eine Medaille ohne Randgravur und ohne Kette, wie hier zu sehen, deutet auf eine Medaille aus der Überschussproduzierung (siehe oben) hin. Sie ist preislich daher auch relativ günstig.

Häufiger zu kaufen sind Repliken, von denen es ein paar gibt. Nicht alle davon sind perfekt. Die hier abgebildeten gehören sogar noch den besseren Exemplaren. Eigentlich ist die Amphore links neben der Siegesgöttin komplett auf der Medaille abgebildet und das Gesicht ist graziler. Zudem sind die Original-Medaillen an keinem Band befestigt, sondern an einer Kette.

Author: TS

2 thoughts on “Medaillen

  1. Ich habe eine Frage: Waren die original Siegermedaillen bei Olympischen Spielen außer 1972 auch noch bei anderen Olympischen Spielen seit 1896 an eine Kette befestigt, oder immer nur an einem Band?

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