Ein etwas rätselhafter Name für eine Wohnsiedlung. Gibt es hier doch keine Verlage, Radio- oder Fernsehsender und auch Zeitungen nur in den Läden des nahen OEZ (Olympia Einkaufszentrum).

Der Hintergrund zu diesem Namen ist, dass sich während der Zeit der Olympischen Spiele in diesem westlichen Teil des Olympiaparks die Unterkünfte der etwa 4.000 Journalisten befanden, die aus aller Welt angereist waren um über die Spiele zu berichten.
Im Fernmeldezentrum führten die Journalisten an 110 fest installierten Telefonapparaten 26.723 Gespräche und gaben 9.837 Telegramme mit insgesamt 6.377.718 Worten auf. Ein beliebter Treffpunkt war die Lobby im Erdgeschoss mit ihren 120 Sitzplätzen und einer riesigen Wand an Monitoren, auf denen zeitgleich alle gerade stattfindenden olympischen Wettkämpfe zu sehen waren (Quelle: Wikipedia).
Das Zentrum der Pressestadt war einst an der Riesstraße 50, wo sich heute das Berufsschulzentrum befindet.

Für damalige Verhältnisse waren die Wohnungen überdurchschnittlich gut ausgestattet und ermöglichten es den Reportern in nur wenigen Minuten zu den Kampfstätten zu gelangen, weil Shuttlebusse sie zu den Sportstätten brachten. Die damalige Bushaltestelle, von den Bewohnern „Pavillon“ genannt, steht heute noch im Zentrum der Olympia-Pressestadt.

Nachdem die Olympischen Spiele vorbei waren, wurden die Gebäude als Wohnungen vermietet. Die Architekten der Gebäude waren Alfred Angerer und Alexander von Branca. Ihnen war es besonders wichtig die Wohnsiedlung mit allen wesentlichen Funktionen des städtischen Lebens auszustatten. Die Fakultät für Tourismus – Digital Marketing & Management – Hochschule München schreibt hier über die private Nutzung der Wohnungen in der Pressestadt nach den Spielen: „So gibt es neben den 1.037 öffentlich geförderten Wohnungen und 190 Eigentumswohnungen sowie 430 Appartements eine Gaststätte, eine Pizzeria und eine Kegelbahn.“ Die Pizzeria gibt es immer noch, die Kegelbahn nicht mehr. Heute leben in den 28 Wohnhäusern der Pressestadt rund 1.800 Menschen – viele schon seit kurz nach den Olympischen Spielen.

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